Zahlen und Fakten
Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts ist Brustkrebs mit 74.000 Neuerkrankungen jahrlich die mit Abstand häufigste Krebserkrankung der Frau, gefolgt von Darm-, Lungen und Gebärmutterkrebs. Rechnet man die sogenannten In-situ-Tumore (Vorstufen von Brustkrebs) hinzu, steigt die Zahl der Betroffenen um 6.500 auf insgesamt 80.500 Frauen.
Demnach wird jede achte Frau im Lauf ihres Lebens mit der Diagnose Brustkrebs konfrontiert. Zum Zeitpunkt der Diagnose ist jede Vierte jünger als 55 Jahre, jede Zehnte hat das 45. Lebensjahr noch nicht vollendet. Brustkrebs ist eine Alterserkrankung ist – wie die weitaus meisten Krebsarten. Das durchschnittliche Erkrankungsalter für Brustkrebs liegt bei 63 Jahren. Dennoch: Zunehmend erkranken auch jüngere Frauen - häufig sind deren Tumore aggressiver und sprechen weniger gut auf eine Therapie an. Im Jahr 2008 erkrankten etwa doppelt so viele Frauen an Brustkrebs wie 1980. Dies ist auch darauf zurückzuführen, dass seit 2005 nach Einführung des Mammographie-Screenings viele Tumore früher entdeckt wurden als in den Jahren zuvor. Brustkrebs wird heute in einem viel früheren Stadium entdeckt, der Anteil der kleineren Tumore (T1) hat bei Frauen, die am Screening teilnehmen deutlich zugenommen.

Kritisiert wird in diesem Zusammenhang auch immer wieder das Problem der „Überdiagnose“. So bezeichnet man das Aufdecken von Tumoren, die ohne Screening oder Früherkennung vielleicht lebenslang unentdeckt geblieben und unbehandelt geblieben wären. Andererseits besteht wegen der Ein-Methoden-Früherkennung (nur Mammographie) immer auch die Gefahr, dass Tumore mit gefährlichem Potential nicht frühzeitig genug entdeckt werden.
Obwohl die Zahl der Brustkrebserkrankungen angestiegen ist, versterben heute dank der Fortschritte in der Krebstherapie deutlich weniger Frauen und Männer an Brustkrebs. 63 Prozent der erkrankten Männer und 78 Prozent der Brustkrebspatientinnen überleben die ersten fünf Jahre, 136 Männer und 17.209 Frauen sterben jährlich. In den letzten zehn Jahren hat die Brustkrebsmedizin große Fortschritte gemacht. Es stehen vielfälige neue Behandlungskonzepte zur Verfügung, um die Erkrankung zu heilen und den Betroffenen - selbst in der metastasierten Situation -ein längeres und besseres (Über)Leben ermöglichen.