Neue S3 Leitlinie zur supportiven Therapie

Welche wirksamen Behandlungsmöglichkeiten gibt, es um die Nebenwirkungen einer onkologischen Behandlung zu minimieren, die Therapie verträglicher zu gestalten und die Lebenqualität der Patienten zu verbessern? Antworten auf diese Fragen gibt die neue „S3Leitlinie zur supportiven Therapie bei onkologischen PatientInnen“, die kürzlich im Rahmen des Leitlinienprogramms Onkologie veröffentlicht wurde.

Die Langfassung der Leitlinie fasst auf 555 Seiten das aktuelle Wissen zu den wirkungsvollen unterstützenden Maßnahmen in der Krebsbehandlung zusammen. An der Datenaufbereitung und der Leitlinienkonzeption haben die Arbeitsgemeinschaft Supportive Maßnahmen in der Onkologie, Rehabilitation und Sozialmedizin (ASORS) der DKG, die Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie (DGHO) sowie die Deutsche Gesellschaft für Radioonkologie (DEGRO) maßgeblich mitgearbeitet.

Ziel der Leitlinie ist es, die Grundlage für eine deutschlandweite Standardisierung wichtiger Themen bei der fachübergreifenden Behandlung von Komplikationen und Nebenwirkungen der Krebserkrankung und der onkologischen Therapie zu schaffen. Die Leitlinie beschäftigt sich mit folgenden Themenfeldern:

  • Anämie (Blutarmut) aufgrund der Tumortherapie
  • Neutropenie (Mangel an weißen Blutkörperchen) aufgrund der Tumortherapie
  • Übelkeit und Erbrechen aufgrund der Tumortherapie
  • Therapieinduzierte Durchfälle
  • Entzündung der Mundschleimhaut aufgrund der Tumortherapie
  • Therapieinduzierte Hauttoxizität
  • Periphere Nervenschädigungen aufgrund der Tumortherapie
  • skelettbezogene Komplikationen
  • Gewebeschädigungen als Komplikation bei einer intravenösen Infusion
  • Supportive Maßnahmen in der Radioonkologie

Nach Ansicht von Prof. Dr. Karin Jordan, die als Onkologin an der Universität Halle arbeitet und für die Leitlinienkoordination zuständig ist,  sind unterstützende und begleitende Behandlungsverfahren „selbstverständliche Bausteine“ der Krebsbehandlung. Der richtige, sachgerechte Einsatz ist ein wichtiges Merkmal für eine gute Behandlung – und zwar für alle Altersgruppen und in allen Therapiestadien. „Unterstützende Maßnahmen machen die Krebsbehandlung verträglicher, verbessern die Lebensqualität der Patienten und stellen sicher, dass eine wirksame Tumortherapie fortgeführt werden kann.“ Die neue Leitlinie, so die Hallenser Onkologin, fasst den aktuellen Stand des Wissens in diesem Bereich zusammen und unterstützt Ärzte und andere Berufsgruppen so bei der Entscheidungsfindung für die optimale unterstützende Behandlung durch verständliche und nachvollziehbare Empfehlungen. Im zweiten Schritt erarbeitet die Arbeitsgruppe jetzt eine Patientenleitlinie. (akk)  

Quelle: Pressemitteilung der DKG vom 1.12.2016. Die Leitlinie steht unter http://leitlinienprogramm-onkologie.de/uploads/tx_sbdownloader/LL_Supportiv_Langversion_1.0.pdf zum Download bereit