Hirnmetastasen - Kombitherapie mit Pertuzumab kann Auftreten verzögern

10. November 2014

Brustkrebs siedelt nicht nur in Leber, Lunge und Knochen Tochtergeschwulste ab. Oft treten in Folge der Erkrankung auch Metastasen im Gehirn auf - besonders häufig bei Frauen mit Her2-neu positivem Brustkrebs. Im Rahmen der Phase III CLEOPATRA Studie konnten Krebsforscher jetzt nachweisen, dass die zusätzliche Gabe des Antikörpers Pertuzumab Hirnmetastasen zwar nicht verhindern, ihr Auftreten aber hinauszögern kann.

 

In die Studie waren insgesamt 804 Patientinnen  eingeschlossen, die an Her2-neu positivem Brustkrebs erkrankt waren.  Es wurden zwei Studienarme gebildet:  Bei der einen Gruppe wurde eine Erstlinentherapie mit einer dreiwöchigen Gabe von Pertuzumab zusätzlich zu Trastuzumab und Docetaxel durchgeführt, die Frauen im Vergleichsarm wurden mit Placebo plus Trastuzumab und Docetaxel behandelt.  Dabei stellte sich heraus, dass Frauen, die mit der Dreifachkombination behandelt wurden, signifikant länger lebten und die Krankheit auch langsamer voranschritt (progessionsfreie Zeit). Und auch hinsichtlich des Auftretens von Hirnmetasen lieferte die Studie interessante Ergebnisse. 

In beiden Studienarmen waren zwar gleich viele Frauen vertreten, bei denen sich in Folge des Brustkrebses bereits  Hirnmetastasen gebildet hatten (im Placeboarm 51 von 406 Patientinnen, im Therapiearm 55 von 402), der Zeitpunkt  des Auftretens der Metastasen war aber sehr unterschiedlich.  In der Placebogruppe traten die Hirnmetastasen nach 11,9 Monaten auf, im der Therapiegruppe nach 15 Monaten. Auch das Gesamtüberleben der Patientinnen deutet darauf hin, dass die Kombinationstherapie mit Pertuzumab, Trastuzumab und Docetaxel mit einer Verlängerung der Lebenzeit einhergeht.  Die Überlebenszeit der Frauen, die mit der Dreifachkombination behandelt wurden, lag bei 34,4 Monaten, die in der Placebogruppe bei 26,3 Monaten (medianes Gesamtüberleben).

Die Forscher konnten zwar nur mit einem statistischen Verfahren (Wilcoxon-Test) den Nachweis von signifikanten Unterschieden in beiden Studienarmen  erbringen.  Sie interpretieren die Studienergebnisse aber dahingehend, dass die zusätzliche Gabe von Pertuzumab in Kombination mit Trastuzumab und Docetaxel das Entstehen von Hirnmetastasen infolge von Her2-neu positivem Brustkrebs zeitlich hinauszögern kann. (akk)

Literatur:  Swain SM et al.: Incidence of central nervous system metastases in patients with HER2-positive metastatic breast cancer treated with pertuzumab, trastuzumab, and docetaxel: Results from the randomized phase III study CLEOPATRA. Ann Oncol.2014;25(6):1116–21.DOI: 10.1007/s15015-014-1278-8