Familärer Brustkrebs - Zur Familie der Brustkrebsgene gehören mehr als BRCA

22. Juni 2014

Vier weitere Gene spielen beim vererbten Brustkrebs eine bedeutsame Rolle. Veränderungen der Gene RINT1, MRE11 , RAD 50 und NBN erhöhen das Risiko, an Brustkrebs zu erkranken, ebenso wie die bereits bekannten Genmutationen BRCA 1 und BRCA2. 

Das ist das Ergebnis von Forschungen einer internationalen Studiegruppe unter Leitung des Huntsman Cancer Institute der University of Utah in Salt Lake City, das unlängst in den Fachzeitschriften "Cancer Discovery" und "Breast Cancer Research" veröffentlicht wurde.

Lange Zeit hatte die Krebsforschung geglaubt, dass das Gen RINT1 nicht für krebsbegünstigende Veränderungen anfällig sei. Die amerikanischen Wissenschaftler fanden jetzt heraus, dass in Familien, in denen dieses Gen verändert ist, das statistische Risiko für eine Brustkrebserkrankung dreimal so hoch ist wie in Familien mit unverändertem RINT1.

Ein weiteres Resultat der Studie: Eine Veränderung  beim RINT 1 führt nicht nur häufigerem Auftreten von Brustkrebs, sondern begünstigt auch das Enstehen von Krebs im Magen-und Darmbereich und an den weiblichen Geschlechtsorganen.

Die anderen neu entdeckten Genmutationen - MRE11A, RAD50 und NBN - standen anders als RINT1 schon zuvor im Verdacht, im Organismus als "Krebsgene" tumorfördende Wirkung zu entfalten. Denn die Proteine, die von diesen Genen verschlüsselt werden, arbeiten bei der DNA Reparatur zusammen. (akk)

Literatur: Park, Tavtigian, Southey and Goldgar et al.:Rare mutations in RINT1 predispose carriers to breast and Lynch Syndrome-spectrum cancers, Cancer Discovery, CD-14-021, published online first, May 2,2014